Eine Reise nach Japan in einer Suppenschüssel
von Claire


Seit ein paar Wochen sind Austernpilze auf der Speisekammer-Plattform erhältlich. Das hat mich auf die Idee gebracht, mal wieder asiatisch zu kochen. Jetzt, wo die Tage kürzer werden und das Wetter eher der Jahreszeit entspricht, gibt es nichts Besseres als eine heiße Schüssel Ramen.

 

Meine erste Begegnung mit Ramen (japanische Nudelsuppe) hatte ich in der  Restaurantkette Wagamama in ihrer Filiale in Dublin. Die ungezwungene Herangehensweise, die schnelle, aber echte japanische Fusionsküche hat mich sofort überzeugt. Es überrascht daher nicht, dass das Wagamama Kochbuch schnell in meine wachsende Bibliothek aufgenommen wurde und heute eines der am häufigsten von mir benutzten Kochbücher ist, was die vielen Spritzer und Flecken beweisen.

 

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es wie bei den meisten Küchen, eine Fülle von Wissen gibt, das nur darauf wartet entdeckt zu werden, und dass es unzählige verschiedene Möglichkeiten gibt, ein bestimmtes Gericht zuzubereiten. Die einfache und schnelle Methode oder die ultimative Version, bei der die Köche an den Methoden und Zutaten gefeilt haben, um Perfektion zu erreichen. Ehrlich gesagt, mache ich mir keine Illusionen darüber, an welchem Ende der Skala ich mich gerade befinde, aber trotzdem möchte ich dieses Rezept mit Ihnen teilen, um zu zeigen, dass man mit einigen der fantastischen regionalen Zutaten die es bei der Speisekammer gibt, in einer Suppenschüssel um die Welt reisen kann.

 

Die Suppe:

Dashi ist die Basisbrühe der japanischen Küche, die als Grundlage für viele Gerichte verwendet wird. Sie wird aus wärmendem Kombu (Seetang) und Katsuobushi (getrocknete Fischflocken) hergestellt. Diese können Sie online in österreichischen Spezialitäten-Webshops erwerben.

 

Hühnerbrühe - am besten ist selbstgemachte Hühnerbrühe, die man am besten in großen Mengen herstellt und einfriert, aber wenn sie Ihnen ausgegangen ist (so wie mir), reicht auch eine gekaufte Hühnerbrühe.

 

Tare ist ein allgemeiner Begriff für Dip-Saucen, und auch hier sind die Möglichkeiten nahezu endlos. Die Version, die ich hier verwendet habe, sieht folgendermaßen aus:

Ein halber Apfel

Sojasauce

Mirin

Sake

Zucker

Ingwer

Knoblauch

Chili

Alle oben genannten Zutaten mischen und etwa 10 Minuten lang erhitzen, aber nicht zum Kochen bringen. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen. 

Dunkles Miso

Helles Miso

Sesamöl

Die Tare sollte etwa eine Woche aufbewahrt werden, ich habe meine aber zuerst sofort verwendet.

 

(Falls es wirklich schnell gehen sollte, kann man einfach Huhnerbrühe mit ein bisschen Sojasauce, Miso und Fischsauce mischen.)

 

Die Nudeln:

Ramen-Nudeln - ich habe getrocknete Nudeln verwendet, die man in den meisten größeren Supermärkten bekommt. Der nächste Schritt besteht darin, die Nudeln von Grund auf zu kochen, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Blog.

 Die restlichen Zutaten:

 

Gemüse - die Auswahl an Gemüse, die letzte Woche angeboten wurde, hat mich zu Ramen inspiriert, aber man kann wirklich alles verwenden, worauf man Lust hat. In diesem Fall habe ich verwendet:

Frühlingszwiebeln – ein Teil leicht blanchiert, der Rest frisch

Kohl - leicht blanchiert

Austernpilze - schnell in einer Pfanne gebraten

Pak Choi 

 

Eiweiß - Sie können jedes beliebige Eiweiß in die Ramen geben - von Huhn über Schweinebauch bis hin zu Lachs. In diesem Fall habe ich mich für geräucherten Tofu entschieden, den ich vorher angebraten habe.

 

Ajitsuke Tamago - japanisches weich gekochtes Ei. Es sollte zuerst mariniert werden, aber in diesem Fall habe ich die Abkürzung genommen und das Ei einfach gekocht und sofort verwendet.

 

 Zusammenstellen der Ramen-Schüssel:

Die Nudeln kochen.

Die Brühe zubereiten - Dashi, Hühnerbrühe und Tare nach Geschmack mischen.

Dann die Schüssel mit Nudeln, Gemüse, Eiweiß und Ei zusammenstellen.

 

Im Moment würde ich sagen, dass ich gerade mal an der Oberfläche gekratzt habe, wie man Ramen zubereitet, aber mit jedem neuen Wissensbrocken wird dieses Gericht besser und besser. Vielleicht schaffe ich es eines Tages endlich nach Japan und genieße eine Schüssel Ramen in seinem Urspungsland, aber bis dahin macht Übung die Meisterin. Viel Spaß beim Kochen!

Schwarzkohl-Pasta mit getrockneten Tomaten
gekocht und für gut befunden von unserer Eva